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Wir mussten erst nach Paris fahren, um Cristina Neves und Oliver Ebert aus Berlin zu ihrem neuen Projekt »Lost in Grub Street« zu interviewen. In der Rue de Lyon, nicht weit von der Cocktails & Spirits 2015 entfernt, reden wir mit ihnen über die Hintergründe der neuen Bar.
Video mit Impressionen aus Paris:
Ein sympathisches Konzept und eine schöne Bar, der ich allen Erfolg wünsche. Schade fand ich, dass in der ganzen Stunde der Name David Wondrich nicht fiel – ist doch die Bar incl. ihres Namens im Wesentlichen ein bargewordenes Wondrich-Buch.
Guter Punkt. Ich selbst war leider zu beschäftigt mit Ton, Video und Essen. Zum Stichwort gibt es übrigens ein relativ neues Interview mit David Wondrich, wo er unter anderem endlich die Entstehung des Wortes »Cocktail« erklärt: http://www.grubstreet.com/2015/04/david-wondrich-knows-the-origins-of-cocktail.html
Bin ich der einzige dem das Verhalten bzw die Aussagen des Herrn Eberts teils ziemlich „snobistisch“ oder von oben herab, erschienen?
Sich über Gäste aufzuregen, die nicht das gleiche bestellen wollen (Geschmäcker sind nunmal verschieden und man will nunmal verschiedenes probieren zusammen)finde ich schon irgendwie eine Frechheit.
Dann das lästern über große Brands die sich nicht in die Karten schauen wollen, wo man einfach sagen muss, das es nunmal eine Bar nichts angeht, wie genau Tanquerary seinen Gin macht, oder Monkey47. Große Firmen haben im Gegensatz zu kleinen Brennereien da eben gewisse „Geheimnisse“, einfach weil sie sonst kopiert werden bzw sich solche Prozesse ja auch dauernd ändern.
Auch das rumgetue mit „kleine Produzenten“ etc, besonders als dann noch kritisiert wurde, das die ja oft dann ausverkauft sind wenn der Name zb irgendwo erwähnt wird, aber sie ja „noch etwas kriegen, da er für sie etwas zurückgelegt hat“.
Das Herr Meyer da dann immer noch nur zustimmt und nicht auch mal etwas mahnend den Zeigefinger hebt, dass sich solch extremes Anspruchsdenken nur eine kleine Bar leisten kann, hat mich dann doch etwas enttäuscht.
Ich weiß nicht, mir erschien das einfach ein anderer Anspruch zu sein, aber nicht »snobistisch« oder so. Ich sehe da keinen Unterschied z.B. dazu, dass man Obst aus der Region auf dem Markt kauft, oder Fleisch von Höfen, die man besuchen kann. Die Bewegung wieder zurück von der Massenan(ab)fertigung ist ja nun beileibe keine neue. Und Produktion in einem gewissen Maßstab ist eben nicht mehr mit Handarbeit, Variation, »Craft« zu vereinbaren. Gerade die kleinen Brennerein haben da zwangsläufig viel mehr »Geheimnisse«, schlicht weil sie viel mehr Variation und diverse Geschichte haben. Ähnliche Rufe nach Transparenz findet man übrigens auch bei Software-Startups, bei Kleidung, bei Nahrung usw.
Summa summarum – ich hab das nicht negativ wahrgenommen. Aber natürlich ist Wahrnehmung jeder einzelnen eigen…
davon hatte ich doch gar nichts geschrieben,
es ging mir vor allem um so aussagen wie, dass er sich aufregt, dass Gäste eben verschiedene Sachen bestellen wollen, und nicht für 7 Leute den gleichen Punch.
Na ja, aber wenn ich in eine Bar gehe, die nunmal Punches macht? Punches und »Einzelportionen« gehen doch nicht so recht zusammen. Vielleicht ist das auch einfach ein Kommunikationsding – wenn man es vorher weiß, sollte es kein Problem sein.
Ja klar,
aber die meisten Leute gehen eben in eine Bar, und informieren sich nicht groß vorher darüber.
Und so stylisch die Karte auch ist, wäre das mit den Punches gut etwas, was man den Leuten auf der ersten Seite schön erklären könnte, oder eben im persönlichen Gespräch natürlich